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The Real Deal: Schauspielkurs an der THE POOR SCHOOL in London

So und nun alle die Socken ausziehen!“ heißt es am ersten Tag des „Four Day Course“ an der wohl günstigsten Schauspielschule Londons. Für 295 Pfund hat man an der THE POOR SCHOOL in London King’s Cross die Möglichkeit, ins echte Leben eines Schauspielschülers reinzuschnuppern und sich diese Zeit sogar als Aufnahmeprüfung für eine 2-Jahres-Ausbildung anrechnen zu lassen.

Mit nackten Füßen tänzle ich mit meinen Schauspielkollegen über den kalten, ungewischten Fußboden, während ich mir vorstelle, eine traurige Farbe zu sein. Unsere 16-köpfige Gruppe besteht aus Talenten jeden Alters und verschiedenster Herkunft wie Zypern, San Francisco, Deutschland, Indien, Israel, Ungarn und vielen weiteren Ländern. Nebenan trainiert parallel die zweite 16-köpfige Gruppe. Der Kurs ist komplett ausgebucht. Es verspricht eine spannende Zeit zu werden.

Von morgens bis zum späten Nachmittag verbringen wir die nächsten vier Tage damit, unsere Stimmen kennenzulernen, uns auf Szenen vorzubereiten, zu lernen, wie man vor der Kamera richtig kämpft, sich bewegt und einen Musical-Song präsentiert.

Der Höhepunkt ist definitiv der nervenaufreibende Moment, als wir dem strengen Herrn Director Paul Caister, der seit 26 Jahren die Schule führt, eine Shakespeare-Szene während einer Casting-Situation vorspielen. Zeit um über Hemmungen oder Ängste nachzudenken, bleibt allerdings nicht, denn es folgt direkt der nächste Kurs. Die vier Tage sind mit Kursen ausgefüllt und lassen erahnen, wie hart die Ausbildung eines Schauspielers in London wohl ist. Abends falle ich hundemüde ins Bett.

Die Lehrer der THE POOR SCHOOL kennen keine Gnade, treiben dich an, selbst in „nur“ vier Tagen dein Bestes zu geben. In den Pausen findet sich ein wenig Zeit, die bereits eingeschriebenen Schüler kennenzulernen und etwas über den Alltag eines Schauspielschülers zu erfahren. Wir haben kein eigenes Leben mehr, die Schule IST unser Leben lacht ein Schüler, der sich in seinem zweiten Ausbildungsjahr befindet. Tagsüber verpacke er Reis in Plastikboxen, abends und an den Wochenenden widme er sich vollends seiner Ausbildung, die er sich schon immer gewünscht hatte. „Und wir dachten, das erste Ausbildungsjahr sei hart! Aber warte bis das zweite Ausbildungsjahr beginnt. Hier wird es wirklich richtig intensiv und schwer!“ erzählt ein anderer Schüler.

Paul Caister hatte am Einführungsabend zwei Tage vor Beginn des Kurses noch betont: „Hier bekommt ihr den Real Deal, das echte Ding.“ Und so war es auch. Echter hätte es wohl kaum sein können. Vom ewig fehlenden Klopapier und Seife, dem eiskalten Fußboden bis hin zu unseren emotionsgeladenen Aufführungsmomenten. Kein Schnickschnack, keine Beschönigungen. THE POOR SCHOOL ist der REAL DEAL.

Mehr Infos und Angebote findet ihr unter www.thepoorschool.com.

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